Der Roman von Antonio Tabucchi, der in seiner Ich-bezogenen Sichtweise unter dem Einfluss des Schriftstellers Fernando R Pessoa steht und den Wandel eines Menschen erzählt, stellt das anonyme Protokoll einer Zeugenaussage (so der Untertitel) dar. Weder der Vorname des Zeugen Pereira noch die Gegebenheiten, unter denen er aussagt, werden erwähnt.Inhalt: Schauplatz ist Lissabon im Sommer 1938 zur Zeit der Salazar-Diktatur. Pereira, verantwortlich für die neue Kulturseite der katholischen Abendzeitung Lisboa, sucht einen freien Mitarbeiter, der Nachrufe auf bedeutende Schriftsteller schreiben soll. Er stellt den begabten, jungen Monteiro Rossi an, der gerade seine Dissertation in Philosophie publiziert hat und dringend Geld benötigt. Sein erster Nachruf auf den spanischen Schriftsteller Federico GarÃa Lorca (1898–1936), der von seinen politischen Gegnern ermordet wurde, ist wegen seiner antifaschistischen Ansichten »nicht zur Veröffentlichung geeignet« und würde niemals die Zensur passieren. Obwohl Pereira auch alle weiteren Nachrufe Monterios wegen ihres revolutionären Inhalts für unbrauchbar hält, bewahrt er sie auf und bezahlt Monteiro für seine Arbeit.