Historische Essays zum ersten Mal in einem Band vereint Aus dem Italienischen von Monika Lustig unter Verwendung einer Übersetzung von Michael Kraus Mit begleitenden Texten von Maike Albath und Santo Piazzese
In der literarischen Fallbeschreibung „Tod des Inquisitors“ – Sciascias Lieblingswerk – ist der Schauplatz ins 17. Jahrhundert verlegt, das Thema Menschenwürde und Freiheit jedoch heutiger denn je; es ist ein nicht-vollendetes Werk, das Sciascia gerne zu Ende geschrieben hätte. Er vermacht es uns, den Nachfahren, als ein Instrument kritischen Denkens. Sein Held Fra Diego La Matina, ein freidenkender, von sozialen Idealen mit Ansteckungspotential beseelter Geistlicher hat mit den eisernen Handschellen seinen Peiniger, den Inquisitor Juan López de Cisneros getötet.
In „Der Mann mit der Sturmmaske“ zeichnet Sciascia von einem wahren Fall vermeintlicher Reue ausgehend die perfide, grausame Logik des Folterregimes unter Pinochet nach, die ein unauslöschliches Abbild des Terrors, des Terrors der Denunziation ohne Gesicht, geschaffen hat.
Heldenhaft wäre heute also die Belebung der dem Menschen innewohnenden Kräfte: Vernunft und Kritikvermögen, Zweifel. Mit kritischem Blick tief unter die Oberfläche dessen zu schauen, was wir vor Augen haben, es bis auf die Wurzeln freizulegen. Immer im Bewusstsein der eigenen Wurzeln. Die Menschenwürde wieder hochhalten, so lautet Sciascias Lektion.
Beschreibung
Sparte:Geschichte, storia
Format:gebunden
Sprache:deutsch
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